Die Buchstaben ADHS stehen für Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätssyndrom, das oft auch als Hyperkinetische Störung (HKS) oder Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung bezeichnet wird (Rietzler et al., 2016).

Dabei unterscheidet man die drei Typen:

​

- Unaufmerksamkeit

- Hyperaktivität

- Impulsivität

​

Diese Typisierung erfolgt je nach angewandten Klassifikationssystemen psychischer Störungen (ICD 10 oder DSM 5) unterschiedlich. Die Typen können auch in gemischter Form in Erscheinung treten. 

 

1. Unaufmerksamkeit:

"Wenn mein Kind mit seinen Legobaukästen spielt, kann es sich stundenlang konzentrieren und versinkt regelrecht "in der Arbeit"; geht es dagegen darum, die Hausaufgaben zu erledigen, muss ich ständig ermahnen, erinnern und Anstöße zum Arbeiten geben."

--> kennen Sie solche oder ähnliche Situationen?

Kinder haben hier ein Problem damit, ihre Aufmerksamkeit auf "von außen kommende" Anforderungen zu lenken.

 

2. Hyperaktivität:

"Sitz doch bitte einmal still! Zapple nicht so herum! Stehe nicht immer einfach vom Tisch auf! Laufe nicht so im Zimmer umher!"

 

--> solche und ähnliche Aufforderungen kennen alle, die mit unruhigen und zappeligen Kindern zu tun haben.

 

3. Impulsivität

...begegnet Ihnen sicher in folgenden Beispielsituationen:

​

   - Kind flippt schnell aus

   - reagiert unangemessen

   - kann nicht abwarten, bis es dran ist

   - nimmt anderen Dinge einfach weg   u.ä.

 

Impulsives Verhalten ist schwer für die Mitmenschen ertragbar. Kinder mit diesem Verhaltenstyp können Frust nur schwer aushalten, überschreiten Grenzen im sozialen Miteinander und können sich und ihre Kompetenzen nicht gut einschätzen.

 

AD(H)S tritt oft mit anderen, begleitenden Störungen (Komorbiditäten) auf.

Diese können sowohl Lernstörungen wie Legasthenie (LRS und weitere Ausprägungen), Dyskalkulie als auch Verhaltensstörungen und Störungen im Sozialverhalten sein.

 

Generell sind bei von AD(H)S Betroffenen die exekutiven Funktionen beeinträchtigt. 

​

- Schwierigkeiten bei Aufschub + Abwarten

- Schwierigkeiten bei Handlungsplanung und - kontrolle

- Schwierigkeiten der Impulskontrolle etc.

 

--> Für erfolgreiches LERNEN sind diese Funktionen aber essentiell!

Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutive Funktionen sind grundlegende Gehirnfunktionen, die für ein störungsfreies LERNEN wichtig sind (Lühring, K., 2018). 

Eine gute INFORMATIONSQUELLE für Betroffene und Interessierte findet sich beim AD(H)S-Deutschland e.V., dessen Mitglied ich bin.